94. Wieso trägt die bischöfliche Amtsstufe den Namen der dienenden Geister am Thron Gottes?

Zu den sichtbaren Angehörigen der bischöflichen Amtsstufe zählen sowohl die unmittelbaren als auch die mittelbaren Ämter, welche den Engeln gleich in ihrer Erscheinung der Weisung Gottes folgen und sowohl die unsichtbare wie die sichtbare Herkunft ihres Auftrags ausüben. Die unmittelbar Beauftragten üben das universale und die mittelbar Beauftragten das konkrete Bischofsamt (Episkopat) aus. Gott nannte bereits alttestamentlich seine Priester Engel (Boten) und den Christus bezeichnete der Prophet als – „Engel des Bundes“.

95. Ist die Engelsbezeichnung des Amtes nur alttestamentlich?

Die Engelsbezeichnung des bischöflichen Amtes ist nicht nur alttestamentlich, sondern gesamtbiblisch, da sie auch im Evangelium (Engelsleiter, Engel der Ernte u.v.m.) und in weiteren apostolischen Schriften namentlich erwähnt wird. Durch diese Bezeichnung soll jene Hochzeit zum Ausdruck kommen, welche als die Vereinigung Christi mit der Kirche und als die Erscheinung Gottes in der sichtbaren Welt verheißen ist, das Leben der Auferstehung in der zukünftigen Welt (Neuschöpfung).

96. Was bedeutet das Leben der Auferstehung in der Neuschöpfung?

Es ist die Verheißung Jesu, dass er sich bei seiner Wiederkunft mit allen seinen Heiligen vereinigen wird und sie dadurch zu Mitengeln (isangeloi) Gottes werden sollen.

97. Wann soll die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt geschehen?

Die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt erleben wir zur gegenwärtigen Zeit im Priesterdienst geistlich, wenn wir beten, in der Liturgie Gott dienen und die Handlungen (Sakramente) erfahren, welche Christus zu unserer Vollkommenheit gestiftet hat. Dadurch werden wir auf die wirkliche Erfahrung vorbereitet, auf die Vollendung unseres Glaubens und Hoffens.
 
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