Amt Christi

Der HErr hat geschworen, und nie wird es ihn reuen: Du bist Priester auf ewig.

So ist Jesus auch zum Bürgen eines besseren Bundes geworden. Auch folgten dort viele Priester aufeinander, weil der Tod sie hinderte zu bleiben; er aber hat, weil er auf ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum. Darum kann er auch die, die durch ihn vor Gott hintreten, für immer retten; denn er lebt allezeit, um für sie einzutreten.

Ein solcher Hoherpriester war für uns in der Tat notwendig: einer, der heilig ist, unschuldig, makellos, abgesondert von den Sündern und erhöht über die Himmel; einer, der es nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohenpriester zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat er ein für allemal getan, als er sich selbst dargebracht hat.

Das Gesetz nämlich macht Menschen zu Hohenpriestern, die der Schwachheit unterworfen sind; das Wort des Eides aber, der später als das Gesetz kam, setzt den Sohn ein, der auf ewig vollendet ist.

Hebr. 7, 21b-28

 

Heilige Weihen

 

136. Was ist eine Heilige Weihe?

Die Heilige Weihe ist das Geheimnis oder Sakrament der Aufnahme der Menschen in das Amt Christi, in welchem der Geist Gottes die Auserwählten für die Verkündigung des Himmelreichs befähigt.

137. Wie wird das Himmelreich verkündigt?

Das Himmelreich wird verkündigt durch jene Werke des Heiligen Amtes, in welchen unser HErr Jesus Christus vergegenwärtigt wird.

138. Wie erfahren wir die Gegenwart des HErrn Jesus Christus?

Jesus Christus ist Emmanuel, Gott mit uns, der teilnimmt an unserer leiblichen Erfahrung, in unserem Gemütsleben der Seele und in unserer geistlichen Suche nach dem Geist Gottes. Von daher sprechen wir von der dreifachen Gegenwart Christi – im Wort, in Sakrament und im Geist.

139. Wie ist uns Emmanuel im Wort zugegen?

Gott ist mit uns, wenn die vom Heiligen Geist begabten Diener das heilige Evangelium tragen, verkündigen (vorlesen) und auslegen und wenn wir nach diesem Wort Jesu leben und sterben.

140. Wieso sollen wir nach dem Wort Jesu sterben?

Christus ist gestorben, damit wir leben, und wir werden angeleitet, der inneren und äußeren Bosheit abzusterben, damit sich an unserem inneren Wesen und in der Verwandlung des Leibes die Gerechtigkeit des Auferstandenen offenbart, der vollkommene Mensch, welcher die vollendete Natur Jesu offen auslebt.

141. Wie leben wir die vollendete Natur Jesu aus?

Die vollendete Natur Jesu leben wir dann aus, wenn wir uns aus freien Stücken und aus freiem Willen Gott zum Dienst am Nächsten und zum sakramentalen Amt anbieten.

142. Was ist das sakramentale Amt?

Das sakramentale Amt ist die innere Gnade der Ordination, damit wir auf die Weise Christi den Willen Gottes erfüllen und den Erlöser und Begründer des Neuen Bundes durch das Werk des Heiligen Geistes vergegenwärtigen.

143. Was bedeutet die Vergegenwärtigung des Begründers des Neuen Bundes?

Das ist die Heilige Eucharistie, in welcher das einmalige Opfer Christi priesterlich vergegenwärtigt und geistlich im Sakrament den Mitgläubigen gereicht wird.

144. Was ist die geistliche Gegenwart Christi?

Die geistliche Gegenwart Christi erfahren wir im Werk des Heiligen Geistes, innerlich und äußerlich. Im Herzen erleben wir den Trost der Erbauung auf die Wiederkunft Christi und in der Autorität und dem Gnadenwerk der Ämter seine Liebe und hirtliche Fürsorge.

145. Was ist das Gnadenwerk der heiligen Ämter?

Das ist der Vorstand im Gottesdienst und die Verwaltung der heiligen Sakramente.
 
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